Salzreiche Ernährung kann das Magenkrebsrisiko erhöhen, wie Untersuchungen in Asien gezeigt haben. Dort sind salzige Lebensmittel wie eingelegtes Gemüse, gesalzener Fisch und salzhaltige Würzsaucen bekanntermaßen weit verbreitet. Ob dies auch für Europa gilt, haben Forschende der Universität Wien anhand von Daten von über 470.000 Erwachsenen aus der UK-Biodatenbank untersucht. Im Ergebnis zeigte sich dann: Personen, die häufig nachsalzen, hatten ein um 40 % höheres Magenkrebsrisiko.
Im Beobachtungszeitraum von elf Jahren entwickelten 640 der Studienteilnehmer eine Magenkrebs-Erkrankung. Auch unter Berücksichtigung der Lebensstilfaktoren, möglicher vorhandener Erkrankungen oder der sozioökonomischen Faktoren zeigte sich ein entsprechend erhöhtes Risiko bei einer salzreichen Kost. Magenkrebs ist weltweit die fünfthäufigste Krebsart und betrifft Männer häufiger als Frauen. Das Risiko steigt mit dem Alter, jedoch nimmt die Krankheit mittlerweile auch bei unter 50-Jährigen zu. Ein häufiger Auslöser für Magenkrebs ist der Magenkeim Helicobacter pylori.
Etwa 30 % der Erwachsenen sind infiziert, oft unbemerkt. Eine salzreiche Ernährung schädigt die Magenschleimhaut und macht sie anfälliger für Helicobacter pylori. Menschen mit häufigen Magenschleimhautentzündungen oder nahen Verwandten mit Magenkrebs sollten sich testen lassen. Antibiotika können das Risiko senken. Neben einer salzreichen Ernährung sind weitere Risikofaktoren bekannt.
Dazu gehören vor allem der übermäßige Genuss von Alkohol und Zigaretten, Übergewicht sowie eine fleischlastige Ernährung. Pflanzenreiche Kost hingegen vermag das Risiko herabzusetzen. Kaffee und Tee beeinflussen das Magenkrebsrisiko laut aktuellem Wissen nicht.
Kronsteiner-Gicevic, S. et al.
Adding salt to food at table as an indicator of gastric cancer risk among adults: a prospective study.
Gastric cance
4/2024